Partnerschaft Rümmelsheim/Burg Layen
mit Mérey sous Montrond – wie alles begann

Ansprechpartner für Informtionen rund um die Partnerschaft und alle Interessierten:
Thomas Weyl
eMail: famweyl@t-online.de

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Wie alles begann – Das Entstehen der Partnerschaft (Autor: Thomas Weyl)

Auf Initiative von Katrin Udema, die in Hartmut Merkelbach einen von Anfang an begeisterten Mitstreiter fand, wurden im Jahre 2018 erste Schritte unternommen eine französische Partnergemeinde zu finden.

Auch seitens der Gemeinde Rümmelsheim/Burg Layen signalisierte man Interesse an einer solchen „Jumelage“ und weitere  Interessenten im Dorf selbst wurden rasch gefunden.

Mit Hilfe des Partnerschaftverbandes Bereich Bourgogne – Franche Comté wurde relativ schnell ein Dorf im französischen Jura – Gebiet gefunden: Mérey sous Montrond, ca. 10 km südlich von  Besancon, der Heimatstadt eines der ersten großen Befürworters der deutsch – französischen Freundschaft, Victor Hugo.

Mérey sous Montrond hat ca. 440 Einwohner und ist damit wesentlich kleiner als Rümmelsheim/Burg Layen, hat aber eine Fläche von ca. 10,8 Km2 und ist damit fast 3 mal so groß wie Rümmelsheim/Burg Layen. Mérey liegt auf einem Plateau in ca. 450 m Höhe, ohne oberirdische Fließgewässer da das Niederschlagswasser im verkarsteten Untergrund versickert.

Es gibt dort einen Steinbruch in dem das Karstgestein für den Hausbau abgebaut und auch Bitumen produziert wird. Ansonsten ist die Region sehr landwirtschaftlich geprägt. Die größte Bedeutung hat die Milchwirtschaft, denn, wie der Name Franche Comté schon sagt, hier wird neben anderen Käsesorten der berühmte Comté – Käse produziert.

Erste Kontakte zwischen Rümmelsheim/Burg Layen und Mérey wurden geknüpft und schnell stellte man fest, dass das Interesse an einer Partnerschaft auf beiden Seiten groß war. Käse und Wein, das passt halt gut zusammen…..

Ein erstes Treffen der beiden Dörfer wurde für Mitte September 2018 in Rümmelsheim/Burg Layen verabredet. Am 15.09.2018 fand dann der erste gegenseitige Besuch statt und nach einem ersten „abtasten“ stellt man dann ganz schnell fest, dass die „ Chemie“ zwischen beiden Parteien stimmte. Mit tatkräftiger Unterstützung unserer Winzer, vor allem der Weingüter Forster, Gemünden und Diel, konnten wir ein wirklich beeindruckendes Besuchsprogramm für unsere Gäste auf die Beine stellen. Dem Bürgermeister von Mérey sous Montrond, Didier Laithier, und den weiteren französischen Delegationsmitgliedern konnten wir so Rümmelsheim/Burg Layen von seiner besten Seite zeigen und so fiel der Abschied den französischen Gästen einen Tag später mehr als schwer.

Nachfolgend der Bericht, der in der AZ veröffentlicht wurde:

RÜMMELSHEIM – Na, das lief ja wunderbar. Oder besser: formidable, um es mit den Worten der französischen Gäste zu sagen. Mit großer Freude wurde der erste Besuch anlässlich der angedachten Jumelage, der geplanten Partnerschaft zwischen Rümmelsheim und Mérey-sous-Montrond, einer kleinen Gemeinde in Frankreich, besonders von Katrin Udema, Hartmut Merkelbach und den Mitgliedern des Ausschusses Tourismus, Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaftsförderung (TÖW) erwartet (die AZ berichtete).

Nun war es so weit. Die Übernachtungsmöglichkeiten standen fest, das Essen bereit und sogar die milde Spätsommer-Sonne begleitete Gastgeber und Gäste stimmungsvoll durchs Wochenende. Acht Gäste waren inklusive des Bürgermeisters von Mérey-sous-Montrond, Didier Laithier, nach Rümmelsheim gekommen „und die Reaktionen waren phänomenal, die Atmosphäre vom ersten Moment an herzlich und entspannt“, schwärmte Hartmut Merkelbach, die Chemie habe sofort gestimmt.

Das erste Kennenlernen mit den „Herbergseltern“, die Aufteilung der Quartiere, und später folgte das gemeinsame Mittagessen. Und was gehört zu einem Besuch im idyllischen Rümmelsheim definitiv dazu? Natürlich ein ausgedehnter Spaziergang durch die wunderbare Landschaft, vorbei an den Weinbergen mit dem Blick ins Tal. Begleitet wurde diese Tour von Kultur- und Weinbotschafterin Gail Treuer. Die Rümmelsheimerin kennt die Landschaft wie ihre Westentasche und schöpfte so jede Menge interessantes Wissen für die Gäste. Als Übersetzer fungierte Hartmut Merkelbach. „Das war gar nicht immer so einfach“, verriet der Rümmelsheimer. Doch: Nicht alle Anwesenden brauchten einen Übersetzer. Marlous, die Tochter von Katrin Udema, wie auch Emma und Chloe, zwei Mädchen aus Mérey-sous-Montrond, trotzten schnell der Sprachbarriere und kommunizierten bereits am ersten gemeinsamen Tag scheinbar mühelos miteinander. „Es passt einfach“, lächelte Udema, „als ob wir uns schon immer kennen.“

Stets dabei war auch Rümmelsheims Ortsbürgermeister Jürgen Gumbrich gemeinsam mit seiner Frau. Gumbrich lobte das Engagement aller Beteiligten, die sich so sehr für die Partnerschaft mit Mérey-sous-Montrond eingesetzt hatten. Am Abend wurden die Gemeinde und Ortsvereine bei einer Weinprobe und regionalem Buffet vorgestellt. Der Sonntag startete mit einem gemeinsamen Frühstück und anschließendem Sparziergang durch Rümmelsheim, Mittagessen und gemütliches Beisammensein mit Zwiebelkuchen und Federweißer rundete das Treffen perfekt ab.

„Das ganze Team hat Unglaubliches geleistet“, lobte Merkelbach, der, wie auch Katrin Udema und verschiedene Winzer und Helfer, zu einem ganz besonderen Kennenlernen beitrug. Alle seien mit Herzblut dabei gewesen, damit die Freundschaft einen perfekten Start finden konnte. Und dieser Start ist mehr als geglückt. „Die französischen Gäste sind nun leicht besorgt, ob sie das noch toppen können“, berichtete Merkelbach. Denn eines sei schon jetzt gewiss: Es gibt ein Wiedersehen. Das hätten die französischen Freunde bereits fest zugesagt. Ein genauer Termin steht allerdings noch aus. Aber die Weichen sind gestellt und alle Beteiligten sind sich einig und freuen sich bereits auf das nächste Treffen. Dann aber in Mérey-sous-Montrond.
„Wir hoffen, dass wir diese Freundschaft auch irgendwann besiegeln können“, betonte Hartmut Merkelbach, der mit ein bisschen Rückenwind bald der Amtskollege Didier Laithiers sein könnte, wurde der Rümmelsheimer doch gerade von der Freien Wählergruppe (FWG) als Ortsbürgermeister-Kandidat für Rümmelsheim vorgeschlagen.

Ein  Termin für den Gegenbesuch in  Mérey sous Montrond war schnell gefunden, der 03.05.2019 sollte es sein.

In gespannter Erwartung fuhr am 03.05.23019 eine 12- köpfige Delegation aus Rümmelsheim/Burg Layen nach Merey sous Montrond und wahrlich, unsere französichen Gastgeber hatten für uns ein Programm auf die Beine gestellt, das es in sich hatte.

 

Hier der Bericht, den wir in der örtlichen Presse veröffentlich haben:

In Mérey-sous-Montrond wie Freunde empfangen

12-köpfige Delegation aus Rümmelsheim war zum Gegenbesuch in Frankreich

Endlich war es soweit: vom 03.05. bis 05.05. fand der mit großer Vorfreude und Spannung erwartete Gegenbesuch der Rümmelsheimer in Mérey-sous-Montrond statt.

Nach 6 Stunden Fahrt entlang der Pfalz, dem Elsass und des französischen Jura wurde die Rümmelsheimer Abordnung mit einem sehr herzlichen „Bienvenue“ und den unter Freunden obligatorischen „bisous“ empfangen. Zur Begrüßung gab es Kaffee und sehr leckeren Kuchen und die Stimmung war von Anfang an fantastisch, ganz so als würde man schon zur Familie gehören.

Anschließend war noch kurz Zeit sich bei den Gastgebern zu Hause etwas einzugewöhnen und dann ging es zum ersten großen, gemeinsamen Abendessen. Bei einem deftigen Raclette mit Käse aus der Region und den entsprechenden Getränken kam man sich schnell noch näher, diskutierte und lachte viel bis spät in die Nacht und man war sich da schon sicher, dass die angestrebte „Jumelage“ nur noch reine Formsache sein kann.

Die Gastgeber hatten sich ein sehr dicht gepacktes Besuchsprogramm ausgedacht und so ging es am nächsten Morgen schon um 7:30 zum gemeinsamen Frühstück mit Baguettes, Croissants, Pains au Chocolat und selbstgemachten Konfitüren.

Der erste Programmpunkt war die Besichtigung einer Käserei in der der berühmte Comté hergestellt wird. Der Werksleiter erklärte sehr detailliert die Herstellung und die wirtschaftliche Bedeutung dieser Käsesorte. Dass sich eine Käseprobe anschloss und auch für die daheimgebliebenen ein wenig Käse gekauft wurde verstand sich von selbst. 

Danach ging es ohne Pause weiter zum örtlichen Steinbruch, in dem das Karstgestein nicht nur für Baumaterial abgebaut wird, sondern auch zur Herstellung von Bitumen verwendet wird, nachdem es mit Granit vermischt wurde. Ein weiteres Standbein dieses Unternehmens ist eine weltweit einzigartige Versuchsanlage in der Müll durch verschiedene zusätzliche Prozesse zu Gas umgewandelt wird mit dem sowohl elektrische Energie erzeugt werden kann als auch Motoren angetrieben werden können. Die einzigen „Abgase“ die bei dieser Anlage entstehen ist Wasserdampf.

Nach so viel staubiger Luft kam zur Rettung der übliche Apéritif, der vor Ort die durstigen Kehlen entstaubte.

Anschließend ging es zum wieder zurück zum Gemeindesaal von Mérey sous Montrond in dem schon der Boeuf Bourguignon auf die hungrigen Rümmelsheimer wartete. Der sollte zur Stärkung auf die anstrengende

Wanderung auf dem Sentier Karstique (Karstwanderweg) dienen. Doch leider machte das Wetter nicht mit und es setzte ein heftiger Schneefall ein. Dennoch gab es einige unentwegte, die der widrigen Witterung trotzten und sich nicht davon abhalten ließen den Rundgang mitzumachen. Die Teilnehmer der Wanderung waren trotz Schnee, Regen, Kälte und nasser Füße begeistert von dem Gesehenen, während andere lieber etwas „Augenpflege“ betrieben.

Damit war das Programm aber noch nicht zu Ende, denn nun ging es zur Besichtigung eines Bauernhofes, der reine Milchwirtschaft betreibt. 108 Kühe tragen täglich mit 3.000 Litern Milch dazu bei, dass der Nachschub für die Produktion des Comté und anderer Käsesorten nicht ins Stocken gerät.   

Der Tag endete wie üblich mit einem gemeinsamen Abendessen im Gemeindesaal, bei dem beide Ortsbürgermeister, Didier Laithier für die französische und Jürgen Gumbrich für die deutsche Seite, ihrem Willen Ausdruck gaben alles zu unternehmen um die Partnerschaft (Jumelage) zwischen Mérey sous Montrond und Rümmelsheim/Burg Layen nun endgültig in trockene Tücher zu bringen. Es wurde vereinbart, alle Formalitäten bis Ende dieses Sommers zu erledigen um dann im September/Oktober die Unterschriften unter den Partnerschaftsvertrag zu setzen. Anschließend übergab Jürgen Gumbrich seinem Amtskollegen den Wappenteller der Ortsgemeinde Rümmelsheim/Burg Layen sowie die erst kürzlich erschienene Ortschronik. Im Gegenzug übergab Didier Laithier seinem Kollegen unter großem Hallo, eine Kuhglocke, in die das Datum des Besuches und die Namen der beiden Ortsgemeinden eingraviert sind.   

Danach wurde mit Perlhuhn und Gratin Dauphinois festlich diniert und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Sprachschwierigkeiten gab es dabei kaum, denn beide Seiten hatten genug Sprachkundige dabei, die jederzeit als Übersetzer fungierten und nach ein paar Gläschen Wein waren die Zungen soweit gelockert, dass alles wie von selbst ging.

Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück am Abreisetag wurde noch der letzte Programmpunkt „abge-

arbeitet“ und die örtliche Ecole Maternelle Intercommunal, in etwa vergleichbar mit unserem Kindergarten, besucht. Der Unterschied zu unseren Kindergärten besteht darin, dass man dies in Frankreich mehr als Vorschule versteht. Bisher ist die Ecole Maternelle noch freiwillig aber ab 2021 wird sie verpflichtend für alle Kinder. Die Ecole Maternelle in Mérey betreut insgesammt 73 Kinder aus Mérey und noch 2 weiteren Dörfern.

Nach einem letzten Imbiss hieß es dann Abschied nehmen und mit einem ganzen „Sack“ voll schöner  Erinnerungen die Heimreise anzutreten, in dem Bewusstsein, dass dies nicht das letzte Treffen gewesen ist und nun die beginnende Jumelage schnellstens mit Leben gefüllt werden muss, damit aus dem zarten Anfangspflänzchen mal ein kräftiger Baum werden kann. 

Jürgen Gumbrich fasste seine Eindrücke in Anlehnung an Charles de Gaulle mit folgenden Worten zusammen: „Die gegenseitige Achtung, das Vertrauen und die Freundschaft zwischen den französischen Bürgern aus Merey-sous-Montront und den deutschen Bürgern aus Rümmelsheim/Burg Layen sind ein kleiner Grundstein, auf welchem die Einheit Europas gebaut werden kann und muss“.

Während unserer Gespräche mit den französichen Freunden hatten wir natürlich auch über unser Weinhöfefest gesprochen und damit den Grundstein zu einem weiteren Treffen gelegt. 11 Einwohner aus Merey sous Montrond wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen und kamen zu einem Kurztrip nach Rümmelsheim/Burg Layen.

Wieder gelang es uns unsere Gäste sehr zu beeindrucken und nach einem gemeinsamen Frühstück zu dem wir ins Weinhöfchen eingeladen wurden dachte manch einer darüber nach umzusiedeln….

Nun war das gegenseitige „abtasten“ vorbei wir kamen überein, nachdem auch der neue Gemeinderat von Rümmelsheim/Burg Layen der „Jumelage“ grünes Licht gegeben hatte sobald als möglich unsere Partnerschaft auch schriftlich zu besiegeln.

Wir kamen überein, am Wochenende des 30.11./01.12.2019 die Partnerschaftsurkunden bei einem kleinen Festakt zu unterschreiben und dann am Wochenende 05.06./07.06. ein Patnerschaftsfest in Rümmelsheim/Burg Layen zu veranstalten.